Vildmarksvägen Teil 2

So, heute sollte es auf den von mir so ersehnten Abschnitt des Vildmarksvägen gehen. Übrigens habe ich gut geschlafen, nur für die, die es interessiert. Mal wieder kommen wir zwar erst am späten Vormittag los aber dafür haben wir mal wieder bestes Wetter. Und das, so denke ich, brauchen wir auf dem Plateau auch um die Sicht genießen zu können.
Zunächst wollen wir uns aber in ANKAREDE einen alten Kirch- und Sammlungsplatz der Frostviken- Sami ansehen. Dazu müssen wir ein Stück vom Vildmarksvägen abweichen. Leider waren wir auch hier, wie schon des öfteren, noch zu früh im Jahr dort. Alles wie ausgestorben. Aber auch das hatte so seinen eigenen Reiz.

Sami Hütten

Um wieder auf den Vildmarksvägen zu gelangen fahren wir die gleiche Strecke, wie zum Sami Dorf, wieder zurück. STOP!!! Irgend was stimmt hier nicht! Rückwärtsgang, und mal nachsehen, etwas was hat mich aus dem Augenwinkel irritiert.

Hier wachsen die Bäume anderst als bei uns. Bei den Sami wachsen sie mit der Wurzel nach oben ;-)))

Es sind knappe 60 Kilometer bis zum Höchsten Punkt des Vildmarksvägen auf 876 Meter. Ja das klingt nun wirklich nicht nach "Hoch", zumindest nicht für uns Westerwälder. Aber erstens sagt uns unser Navi 884 Meter (und dem vertrauen wir ja wie ihr wisst) und zweitens ist hier oben so gut wie keine Vegetation mehr. Daran kann man erkennen wie hart hier der Winter sein muß.
Schon auf dem Weg nach oben nimmt mit jedem Höhenmeter den wir zurücklegen der Baumbestand merklich ab. Beim Anblick der rechts und links der Strasse zu sehenden Schneefelder kommt unwillkürlich das Verlangen hoch die WoMo Heizung höher zu drehen. Ist aber nicht nötig, wir haben immer noch 12°C.

Schneefelder so weit das Auge reicht

Auf einem spartanischen Plateau-Plätzchen machen wir erst mal halt um uns die Landschaft genauer an zu sehen.

Plateau-Platz für Filou

 Leider nicht mehr so viel Schnee aber richtig kahles Gebiet

Sam muß natürlich auch mal nach dem rechten sehen.

Wen es interessiert wie im Frühjahr der Vildmarksvägen wieder vom Schnee befreit wird, kann hier gerne mal reinschauen. Ist schon beeindruckend, und man fragt sich wie finden die die Strasse immer wieder?   

https://www.youtube.com/watch?v=C1hHYvYzHHI

Es war zwar beeindruckend, aber ein wenig mehr hatte ich mir dann doch erhofft. Aber was soll's, es ist halt wie es ist, und einen bleibenden Eindruck hat es trotzdem hinterlassen.

Wir fahren dann wieder in Richtung Vegetation ;-) und die kommt auch schon bald nach verlassen des Plateau wieder zum Vorschein. 

Wir wollen jetzt weiter zum wohl schönsten Wasserfall Schwedens, so zumindest sagen die Reisführer.

Auf gut ausgebauter Teerstrasse (mir ist immer noch schleierhaft, warum das Wildnisstrasse heißt?)

kommen wir zügig vorran. Fast wären wir an dem Parkplatz vorbei "geschossen". Und da ist er, der "Treppenwasserfall" kommt unmittelbar links der Strasse runter, unterquert diese und auf der anderen Strassenseite weiter. Der Kultslöån kommt auf breiter Front die unzähligen Treppenstufen hinunter gerauscht.

Wir "Stop and Go" Touristen (Anke sagt solche welche wären wir) machen ein paar Bilder. Einen Wanderweg entlang des Wasserfall gibt es nicht und die Grillstation am Parkplatz hat erst ab dem 13.06. geöffnet, also fahren wir dem Kultsjöån entlang weiter.

Ich will ja nicht jammern, aber Hunger hab ich trotzdem so langsam :-(. Schließlich hat es heute morgen mal wieder nur Kaffee gegeben. 

Nach ca. 13 Kilometer finden wir einen zunächst unscheinbaren Platz zum "Frühstücken". Während ich den Kaffee koche und die Brötchen backe (ja das ist bei uns so), geht Anke schon mal die nähere Umgebung erkunden und kommt mit super Bildern zurück. Das will ich mir nach dem Essen auch mal ansehen. Also schnell gegessen und los auf Erkundung.

Wahnsinn, schöner als der Treppenwasserfall, so finde ich zumindest. Es hat was von Wasserfall, Schärengarten und wildem Fluß.

Beim Bild stehe ich fast mitten im Kultsjöån

Beim Anblick des Wassers warte ich jeden Moment drauf das die Lachse über die Wasserkanten springen. Ein Wahnsins (ich glaube das Wort habe ich schon häufig benutzt) Anblick.

Trotzdem fahren wir dann irgendwann weiter. Wir haben uns entschieden bis nach VILHELMINA auf den Campingplatz zu fahren. Wir sind jetzt 3 1/2 Wochen unterwegs und so langsam müssen wir mal Wäsche waschen, also Anke muß Wäsche waschen, ich mach ja Frühstück ;-).

Natürlich kommen wir auch auf der Strecke nach VILHELMINA immer wieder durch sehr schöne Landstriche und natürlich auch wieder neben der Strecke, unsere treuen Wegbegleiter.

Wir sind uns schon von der Strasse aus einig, ein schöner Campingplatz.

Aber erstmal den Filou entsorgen und versorgen, also Abwasser ablassen, Klo leeren und Frischwasser nachfüllen. In der Zwischenzeit erkundet Anke schon mal wo die Waschmaschinen stehen. Findet sie auch direkt und kommt mit weiteren Camperinen ins Gespräch wie die Maschinen wohl funktionieren. Naja, ich hab's ihnen dann erklärt.

Wie immer ein Platz in der ersten Reihe (N64°38'57.6"  O16°35'19.4")

Die Zigeuner unterwegs

Wie ihr sehen könnt hat meine Erklärung Früchte getragen ;-)

Und Morgen ist erneut ein Ruhetag geplant bevor es dann am Mittwoch zu unserem Highlight der bisherigen Schwedenreise geht. Lasst euch überraschen.